Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie by Pierre Dinner

Depression - 100 Fragen 100 Antworten - Hintergruende - Erscheinung - Therapie by Pierre Dinner

Autor:Pierre Dinner [Dinner, Pierre]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Verlag Hans Huber
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Frage 58

Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Depression und Osteoporose?

Unter Osteoporose versteht man einen Verlust an Knochendichte. Im Alter zwischen 28 und 30 Jahren sind die Knochen am kräftigsten ausgebildet, dann reduziert sich die Knochendichte im Rahmen eines normalen Alterungsprozesses allmählich. Bei einer Abnahme der Knochendichte um 10 Prozent kommt es zu einer Verdoppelung des Risikos für eine Knochenfraktur.

Bei Untersuchungen von unter Depressionen leidenden Frauen im Alter von 40 Jahren wurde eine gegenüber der Normalbevölkerung gesteigerte Osteoporose mit einem durchschnittlichen Verlust von über 10 Prozent der ursprünglichen Knochendichte nachgewiesen, mit 50 Jahren eine Reduktion von 20 Prozent. Bei einem solchen Grad an Osteoporose ergibt sich ein viermal größeres Risiko für einen Knochenbruch!

Ein erhöhter Blutspiegel des «Stresshormons» Cortisol (siehe Frage 12) kann bereits in der kurzen Zeit von nur drei Monaten sehr negative Auswirkungen auf die Knochendichte haben. Andere Faktoren, die im Rahmen einer Depression zu Osteoporose führen können, müssen noch genauer erforscht werden. Ebenso braucht es noch weitere Studien zur Erforschung der Osteoporose bei depressiven Männern, bei depressiven Frauen in der Menopause (siehe Frage 49) und bei manisch-depressiven Erkrankungen (siehe Frage 34). Weiter stellt sich die Frage, ob nicht vielfältige Kleinstfrakturen, wie sie unter Osteoporose auftreten, zu entzündungsbedingten Schmerzentwicklungen führen, die ihrerseits Depressionen zur Folge haben (siehe Frage 61).

Insgesamt kann man aber jetzt schon sagen, dass eine frühe Erkennung und Behandlung von Depressionen zur Vorbeugung gegen Osteoporose sehr wichtig ist. Zu erwähnen ist jedoch, dass stimmungsstabilisierende Medikamente wie Valproat und Carbamazepin mit unerwünschten Effekten die Knochendichte reduzieren können. Ebenso haben Studien über Antidepressiva aufgezeigt, dass Serotonin-Wiederaufnahmehemmer SSRI (siehe Frage 83) bei älteren Frauen und Männern die Osteoporose und damit das Risiko von Frakturen steigern, stärker als trizyklische Antidepressiva (siehe Frage 82).



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